Black Diamond Presents: Daila in den Dolomiten

Als ich das erst Mal in den Dolomiten war, verliebte ich mich in diesen Ort. Eine dreidimensionale Landschaft mit riesigen Kletterfelsen. Die Dolomiten sind nicht nur ein Kletterparadies für Mehrseillängenrouten, sondern auch ein ideales Ziel im Sommer, um die herausragenden Sportkletterrouten zu genießen. Die Klettergebiete sind vielleicht nicht für ihre schweren Routen oder spektakuläre Felsqualität berühmt, aber für den unvergleichlichen Ort, an dem sie sich befinden. Die Landschaft rund um die Dolomiten ist absolut einzigartig.

 

„Menhir“ ist ein perfekt geformter überhängender Fels, der sich in einem Meer von Trad-Kletterrouten verliert. Weder gibt es einen anderen Klettersektor noch Routen zum Aufwärmen, sondern nur diese fantastische Linie, die im Jahr 1994 von Christoph Hainz eingebohrt und noch im selben Jahr von Hanspeter Eisendle befreit wurde – beides Bergführer. Angeblich hatten sie auf dem Rückweg von diversen Mehrseillängenrouten in der Gegend immer diese perfekte Linie gesehen, bis sie schließlich beschlossen, sie einzubohren.

 

Die Felsqualität ist vergleichbar mit Céüse oder der Verdonschlucht, mit vielen Zügen, die vor allem Fingerkraft und eine geschickte Fußtechnik erfordern. Die Route ist mit 8b bewertet, obwohl sie sich für mich schwieriger anfühlte. Mit ihrem ganz eigenen Charakter und den für die Dolomiten typischen, nahezu täglichen Wetterwechseln ist diese Route besonders anspruchsvoll.

In der Vergangenheit bin ich vielleicht schon andere Routen geklettert, die ästhetisch genauso ansprechend waren wie diese, und das bei ähnlicher Felsqualität. Aber man stolpert nicht so oft über Sportkletterrouten in einer hochalpinen Atmosphäre wie diese. Nur du und dein Partner – mit dem gleichen Ziel, der gleichen Motivation... und der atemberaubenden Aussicht.

Das erste Mal, als wir Menhir versuchten, war mehr oder weniger ein Zufall. Die ursprüngliche Idee war, eine Mehrseillängenroute namens „Diamante“ zu klettern, die sich etwas weiter rechts befindet. Aber am Ende der zweiten Seillänge stellten wir fest, dass die dritte Seillänge aufgrund des Regens in der Nacht zuvor völlig durchnässt war. Wir entschieden umzudrehen und uns diesen kleinen, perfekten Wandabschnitt (im Vergleich zu den anderen Mehrseillängenrouten in der Umgebung) näher anzusehen. Aus der Ferne sieht es so aus, als sei der Fels mit einem Messer gespalten worden. Und so ist es auch, wenn man davor steht, nur dass es dann nicht mehr so klein aussieht.

Für mich ist es wichtig, eine Route auszuprobieren, die mich ästhetisch anspricht – die Linienführung, die Kletterzüge und die Gegend, in der sie sich befindet. Was das betrifft, so ist Menhir perfekt. Das Auflösen von Klettersequenzen ist für mich der motivierendste Teil, vor allem, wenn es darum geht, sie auf die bestmögliche Weise zu durchsteigen. Es war eine Bereicherung, diese Route zu klettern und sie gehört zu den schönsten und anspruchsvollsten Routen, die ich je versucht habe. Ich bin außerdem meinem Partner sehr dankbar, das er bei dieser Route mitgemacht und diese motivierenden Tage mit mir geteilt hat.

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