Video & Photos: Julen Elorza

Es ist schwierig, von Zuhause aus nicht in Richtung Mont Blanc zu blicken. 

Wenn ich im Garten sitze und meine Sachen erledige, habe ich immer die Aiguille und den Dôme du Gouter im Augenwinkel, die hoch über Servoz hinaufragen und auf mich herabblicken.  Und der Mont Blanc selbst liegt irgendwo versteckt, noch höher dahinter. Oft betrachte ich die Berge von hier unten aus und tagträume davon, dort oben zu sein.  Obwohl ich den Mont Blanc bereits bestiegen habe (2010 zum ersten Mal und 2020 zweimal), lässt mich der Gedanke, ihn an einem Tag und direkt von Zuhause aus zu besteigen, schon seit ein paar Jahren nicht mehr los.  

Auf der großen topografischen Karte im Wohnzimmer (wie jeder Haushalt im Tal haben wir eine solche Karte) hatte mich eine ganz bestimmte Route in ihren Bann gezogen, die mich von meinem Haus zum Gipfel des Mont Blanc und zurück bringen würde. Diese Route birgt nicht unbedingt den schönsten oder legendärsten Aufstieg. Auf ihr wurde nicht Geschichte geschrieben, und sie ist auch nicht besonders anspruchsvoll. Ich war weder an einem Rekord, noch an einer Reise in die Vergangenheit interessiert. Ich wollte einfach eine Route finden, die nur von hier aus, wo ich wohne, sinnvoll ist, wenn man so wie ich eine Vorliebe dafür hat, in die Schuhe zu schlüpfen und die Gegend hinter dem Haus zu erkunden. 

Bereits im Jahr 2020 hatte ich schon lange über diese fast gerade Linie auf den Mont Blanc nachgedacht, aber nie eine passende Gelegenheit dafür gefunden.  Auch wenn es keine besonders schwere Route ist, braucht man für einen schnellen und leichten Aufstieg die richtigen Wetterbedingungen. Es ist nicht möglich, das Monate oder gar Wochen im Voraus zu planen, und die meisten Sommer und somit auch die spontanen Gelegenheiten verstrichen schnell mit einem vollen Trainings- und Wettkampfprogramm.  

Aber als die Pandemie zur neuen Realität wurde, fanden wir plötzlich freie Zeitfenster in unseren Terminplänen. Und wie alle Menschen rund um den Globus mussten wir mit erheblichen Veränderungen in unserem Leben klarkommen, die unseren Aktionsradius verkleinerten. 

Zunächst war er winzig. Unter der strengen Auflage, das Haus nicht länger als 1 Stunde verlassen zu dürfen, bewegten uns nicht mehr als 1 km von Zuhause weg.

Aber es gab noch Dinge zu entdecken und Träume, die geträumt werden wollten, als sich dieser Radius wieder vergrößerte.  Mit dem Blick auf die Berge hinter unserem Haus oder auf die Karte vor uns auf dem Tisch, entdeckten wir plötzlich zahllose Routen, die direkt an unserer Haustüre starteten.  Und meine Idee eines ultimativen „Hinterhofabenteuers“ – den Mont Blanc von der Haustür aus zu besteigen – kam zurück auf den Tisch.  

 
- Hillary Gerardi

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Hillary Gerardi hatte nicht die Absicht, Läuferin zu werden. Erst nach der Highschool begann ihre Liebesgeschichte mit den Bergen, als sie anfing zu klettern und in den Hütten des Appalachian Mountain Club in New Hampshire zu arbeiten.

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